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Traditionelles aus der Gemeinde Raning
Tradition und Brauchtum haben in unserer Gemeinde
noch einen hohen Stellenwert.
Verschiedene Bräuche über´s Jahr
Weihfeuertrogn“
Karsamstag
Am Karsamstag wird in der
Früh die Feuerweihe vor der
Kirche durchgeführt. Mit
dem geweihten Feuer wird
in den Büchsen der mitgebrachte
Zunder entzündet.
Anschließend laufen die
„Weihfeiertroger“ von Haus
zu Haus und legen ein Stück
des glühenden Schwammes
auf die Herdplatte oder
ins Feuer. Darauf kommen
einige Körner Weihrauch.
Zum Dank dafür bekommen
die Kinder etwas Geld oder
gefärbte Ostereier. Üblicherweise
wurde früher mit
diesem Feuer und dem alten
Palmbesen vom Vorjahr das
Geselchte für die Fleischweihe
gekocht. Leider ist
dies durch die vielen elektrischen
Herde nicht mehr
möglich.
„Aprilnarr“ (1. April)
Vorsicht ist am 1. April angebracht,
denn an diesem
Vormittag treiben Spaßvögel
so manchen Scherz mit
ihren Mitbürgern. Denn
wer auf einen dieser vielen
Späße hereinfällt, wird mit
„Aprilnarr bleibt ein Esel
das ganze Jahr!“ bezeichnet.
Gültigkeit hat diese Narretei
nur bis Mittag, dann kehrt
wieder Ruhe in die Häuser
ein und man erwartet einen
wetterunbeständigen Monat.
„Der April tut, was er will“
ist ein Sprichwort, das auf
das wechselvolle Aprilwetter
hinweist. Das Aprilschicken
ist keine Erfindung der
letzten Zeit, sondern konnte
schon 1631 nachgewiesen
werden.
„Maibaumaufstellen“ (ab
30. April)
Bereits um 1200 wird von
grünen Zweigen und Maien
(Bäumchen) berichtet. Wahrscheinlich
ist der Brauch
rund um den Mai noch viel
älter und stammt, wie so viele
Bräuche, aus der Zeit der
Kelten. Entwickelt hat sich
der Brauch wahrscheinlich
aus dem „Maibegrüßen“, wo
man sogenannte „Schmuckmaien“
als Ehren- und Liebesmaien
verschenkte. Als
Maien wurde ursprünglich
die Birke verwendet, welche
als erster Baum aus der Winterstarre
erwacht. Heute ist es
die Fichte, die im Mai zu treiben
beginnt, so dient sie als
Zeichen für die Ankunft des
Lichtes und der Wärme.
Die Bräuche rund ums Maibaumaufstellen
sind von Region
zu Region verschieden.
In unserer Gemeinde wird
ein abgeschälter Fichtenstamm
hergenommen, mit
einem frischen Fichtenwipfel
versehen und ein Reisigkranz
mit bunten Bändern angebracht.
Wappentafeln verleihen
dem Maibaum zusätzlich
ein festliches Aussehen.
Fertig geschmückt gilt es,
den Baum sofort aufzustellen
oder so zu bewachen, dass es
keinem Burschen des Nachbarortes
gelingt, den Baum
anzusägen oder zu zerstören.
Wobei man sich fragen muss,
ob dieses Ansägen oder Zerstören
heute wirklich noch
etwas mit Brauchtum zu tun
hat.
Bei den Maibäumen gilt das
Motto „Je höher der Baum,
desto größer die Ehre des
Dorfes und der Neid des
Nachbarortes“. Doch auch
der größte Maibaum muss
Ende Mai wieder umgeschnitten
werden. Sehr oft
bleibt der Baum jedoch bis in
den Herbst hinein stehen und
man sollte diese in „Sommerbäume“
umbenennen. Denn
der Maibaumbrauch hat auch
ein Ende und dies ist am letzten
Maitag, an dem der Baum
wieder umgesägt wird.
Pfingstbräuche
Der Brauch der „Pfingstbuam“
sorgt für Spaß, aber
auch für manchen Verdruss.
Ein Grenzgang zwischen
Streich und Straftat. In der
Pfingstsamstagnacht werden
von den Dorfburschen von
allen Bauernhäusern alle
leicht transportierbaren Gegenstände
weggetragen. In
der Früh des Pfingstsonntags
werden die Gegenstände von
den Besitzern wieder nach
Hause getragen. Grundbesitzstörung,
Vandalismus,
Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung
– all diese
Gesetzesbrüche können in
Zusammenhang mit diesem,
bei uns praktizierten Pfingstbrauch,
passieren. „Pfingstbuam“,
anderswo auch
„Pfingststehlen“ genannt,
zählt zu einem Brauch mit
der Gratwanderung zwischen
Jux und Gesetzesbruch.
Bei uns ist das „Freikaufen“
durchaus üblich. Wo für die
Burschen am Abend Getränke
bereitgestellt werden
und dadurch dieses Haus so
zu sagen verschont bleiben
soll. Allerdings soll das keine
Selbstbedienung sein, wo
man von Haus zu Haus geht
und Bierflaschen und andere
Getränke einsammelt.
Bei uns in Vergessenheit
geraten ist der sogenannte
Brauch des „Pfingstluckn“.
Das bedeutet üblicherweise,
dass derjenige, der am
Pfingstsonntag als Letzter
aufsteht, eine Blume (meist
Margarite) ins Bett oder ans
Fenster gelegt bekommt.
Auch der „Pfingstlotter“ war
früher in unseren Breiten sehr
beliebt. Der „Lotter“, eine
Strohpuppe, war für denjenigen,
der damit beehrt wurde,
ein Wink, ehestmöglichst an
eine Partnerschaft zu denken.
„Frisch´n gsund“
28.Dezember
Am 28. Dezember ist der Tag
der unschuldigen Kinder,
an dem - altem Brauchtum
folgend - Erwachsene
Hiebe mit der Rute kriegen.
Während des Frisch und
g‘sund-Schlagens werden
von den Kindern Sprüche
aufgesagt: „Frisch und
g‘sund, frisch und g‘sund,
s‘ganze Jahr pumperlg‘sund,
gern geben, lang leben,
glückselig sterben.
S‘Christkindl am Hochaltar
wünscht viel Glück zum
neuen Jahr.“
Aus der Sicht
von Franz Tropper
Fronleichnam 2013
Schön geschmückt wurde
wiederum das Marterl bei
der Raninger Kreuzung trotz
schlechter Wetterprognose.
Und dann trat leider das
ein, was alle befürchtet hatten.
Dauerregen setzte ein
und leider fiel die heurige
Fronleichnamsprozession im
wahrsten Sinne des Wortes
ins Wasser. Aber unser Kaplan
Karol Pytraczyk trotzte
dem Wetter und kam vorbei
und segnete das Kreuz und
die Einwohner von Raning.
Kennen Sie noch das „Maipfeiferl“? Anleitung zum Basteln (.pdf)
Fronleichnam
Wie schon im Vorwort erwähnt, wurde die Fronleichnamsprozession feierlich gestaltet und viele Gläubige haben daran teilgenommen. Das schöne Wetter hat dies sicherlich begünstigt. Zum Großteil verläuft die Prozession auf Raninger Grund und Boden.
Beim Bildstock in Lichtenberg wird die erste Station gemacht. |
Beim Bildstock in Lichtenberg wird die erste Station gemacht. |
| Auch die Lichtenberger haben am Vorabend den unter Denkmalschutz stehenden Bildstock mit Blumen schön geschmückt und einen sogenannten “Schwibbogen“ errichtet. |
Ein langer Menschenzug auf dem Weg zurück nach Gnas. |
Fotos: Alexander Suppen |
mehr Fotos auf: http://gnas.graz-seckau.at
Ostern |
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Bei der Fleischweihe in Thien im Jahr 2010 mit den üppig gefüllten Weihkörben. Als typisch österlich und unverzichtbar
gehört der Kren in den Osterkorb. |
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Kren - die Wurzel mit gesunder Schärfe
Ein vielseitiges Gemüse und Gewürz - nicht nur im Osterkorb
„Der Kren will jeden Tag
seinen Herrn sehen“, heißt
eine Bauernregel. So verbringen
die Bauern in der
Südoststeiermark viel Zeit
auf dem Krenfeld. Denn die
Region gilt mit 300 Hektar
als größtes zusammenhängendes
Kren-Anbaugebiet
Europas. 3.000 Tonnen der
gesunden Wurzel werden
hier geerntet. Sie gelten als
perfekte Begleiter für üppige
Festtagsessen. Ein frisch geriebener
Kren regt nämlich
die Gallensäure-Produktion
an und bringt damit die Blutfett-
und Cholesterinwerte
wieder in arztverträgliche
Dimensionen.
Er hat mehr Vitamin C als
Zitronen, enthält hochwertige
Antioxidantien und er
schmeckt aufgrund seiner
Schärfe „zum Weinen“ gut.
Die hohe Konzentration an
ätherischen Senfölen und
seine zum Teil antibakteriell
wirkenden Stoffe machen
den Kren zu einer weit verbreiteten
Heil- und Gewürzpflanze.
Verarbeitung:
Zur Zubereitung muss Meerrettich
gereinigt, geschält
und gerieben werden. Dabei
entfalten die enthaltenen
Senföle ihre überaus
beißende, tränentreibende
Wirkung. Krenstange schälen
und in Wasser einlegen
(ca.30 Min.), dadurch bekommt
er seine nötige Festigkeit
zum Raspeln (er ist
dann nicht zäh wie Gummi,
sondern schön fest). Beim
Reiben muss die Krenstange
genau senkrecht zur Reibefläche
gehalten werden! Ansonst
wird sie rasch faserig
und franst beim Reiben aus.
Man spricht bei dieser Vorgehensweise
auch von Kren
reißen, nicht reiben, damit
ist auch gewährleistet, dass
man das volle Aroma auf den
Tisch bekommt.
Koch-Tipp:
Immer frisch gerissenen
Kren verwenden, da er sonst
braun wird und schnell an
Aroma verliert. Außerdem
wird Kren bitter, sobald er -
etwa in Saucen - aufgekocht
wird! Kren daher stets erst
zum Schluss einmengen.
Steirischer Kren g.g.A. ist
eine anerkannte Herkunftsbezeichnung
mit Regionenschutz.
Quelle: gesund.co., wikipedia
und ST.IL
Felderbeten in Thien
Die Tradition wird in unserer
ländlichen Gegend noch
hoch gehalten.
Wie alljährlich erfolgte auch
heuer das Felderbeten am 29.
April (Maria Verkündigung)
in Thien.
Nachher fand man noch Zeit
für ein kurzes Zusammensitzen
beim Dorfbankerl. |
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Hier noch ein paar Gedanken
zu Ostern
(Text von www.graz-seckau.
at/kirchenjahr/ostern)
Ostern, das Fest der Auferstehung
Christi, ist das älteste
und höchste aller christlichen
Feste. Nach einem Wort des
Hl. Bischofs Gregor von Nazianz
(†390) überragt es alle
anderen Feiertage, wie der
Glanz der Sonne alle Sterne
überstrahlt.
Bei der Fleischweihe in Thien am Karsamstag 2009 |
Herbergsuchen
Alle Jahre wieder macht sich
eine große Schar die letzten
Tage vor Weihnachten auf
den Weg, um sich auf das
bevorstehende Fest einzustimmen
und um oft nur für
eine kurze Zeit die Besinnlichkeit
im Advent erleben zu können. |
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Herbergsuche in Thien |
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Brauchtum "Unschuldige
Kinder" Tag (28. Dezember)
Am „Unschuldigen-Kinder-
Tag“ (28. Dezember)
laufen die Kinder mit einer
Rute durch den Ort und
schlagen die Erwachsenen
„frisch und g‘sund“. Dieser
Zweigsegen erfreut sich
zunehmender Beliebtheit,
vor allem deswegen, weil für
die Kinder ein erhebliches
Taschengeld abfällt. Während den Erwachsenen
mit der Rute auf das
Hinterteil geschlagen wird,
sagen die Kinder den Spruch
auf:
„Frisch und g‘sund, frisch
und g‘sund, s‘ganze Jahr
pumparlg‘sund, lang leb‘n,
gern geb‘n, glückselig
sterb‘n, das Christkindl am
Hochaltar, ich wünsch a Hochaltar, ich wünsch a
glückliches, neues Jahr.“
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Ostern
Das alljährliche Osterfest hat auch in unserer Gemeinde noch einen sehr hohen
Stellenwert.
Kinder holen das Weihfeuer sehr früh am Morgen in Gnas ab und gehen in der Gemeinde
damit die Runde.
Bei der Fleischweihe kommen von jedem Haus die Gemeindebewohner mit ihren Körben, die prall
mit Osterbrot, Fleisch und gefärbten Eiern gefüllt sind, um diesen weihen zu
lassen.
Nach dieser kleinen Messe wird nach hause gegangen um das deftige und geweihte Mahl
nach der Auferstehung genießen zu dürfen. |
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Maibaumaufstellen
Pünktlich zum 1. Mai wird festlich der in mühevoller Arbeit
geschmückte Maibaum von den stärksten Gemeindebewohnern
nahe dem Gemeindehaus aufgestellt. |
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Kürbisfest
Die Bauernbund-Ortsgruppe Raning veranstaltete mit den
Direktvermarktern unserer Gemeinde und der Gemeindebäuerin
am 08. Sept. 2002
das 1. Südoststeirische Kürbisfest
mit 50 Kürbissorten.
Es wurden regionale Kürbisspezialitäten sowie Köstlichkeiten
von den Raninger Direktvermarktern angeboten. Weiters
hatten die Kinder viel Freude beim Kürbisschnitzen. |
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Ein
*** Strudel- und Blechkuchenfest
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wie zu Großmutters Zeiten im alten Stall in Lichtenberg
veranstaltet das Team "Eigen-ART" immer am letzten Juni-Sonntag!
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Sauschädlball
Ein alter Brauch wurde wieder neu entdeckt:
Zum Faschingsausklang 2002 wurde seit langer Zeit wieder
ein Sauschädelball im Gemeindehaus Raning gefeiert |
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Die ÖAAB-Ortsgruppe Raning
veranstaltete im Jahre 2002 bereits zum 20. Mal ihr traditionelles,
immer sehr gut besuchtes "Woazbrotn"
in Thien. |
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